Die Challenge Almere - Amsterdam ist nach Hawaii der älteste Triathlon der Welt und fand in diesem Jahr am 15.9. statt. An einem Wettkampf in dieser Größe hatte ich bis jetzt noch nicht teilgenommen. Es war meine erste Mitteldistanz. Tolles Wetter, so viele nette Menschen, eine perfekte Organisation und eine ganz tolle Atmosphäre. Am Freitag sind wir schon angereist, so konnte ich mich schon mit allem ein bisschen vertraut machen, ich war so verdammt aufgeregt.
Startunterlagen abholen und auch mein Rennrad konnte ich schon einchecken. Die Startunterlagen enthielten einen Zeitchip für das Fußgelenk, Aufkleber für den Helm und das Rad und Tattoos mit der Startnummer für die Oberarme. Ich bekam drei Beutel, einen roten für die Radsachen, einen blauen für die Laufsachen und einen grünen für die Sachen nach dem Wettkampf. Am Fahrrad durfte nichts liegen. Für die Beutel gab es ein extra aufgestelltes Zelt in das man nach jedem Wechsel laufen musste und die Beutel geordnet nach Distanz, Männer, Frauen und Startnummern an einem Haken hingen.
Samstagmorgen um 8.20 Uhr war es dann soweit. Geschwommen wurde im Weerwater, einem großen See. Über eine künstlich ins Wasser gelassene Treppe wurden alle 10 sec. 7 Teilnehmer auf die 1.9 km lange Strecke geschickt. Trotz des Rolling Start, gab es bei der großen Anzahl an Teilnehmern, 1355 , ein ziemliches Gedränge auf dem ersten Kilometer. Das Schwimmen lief sehr gut und nach 47 Minuten kam ich aus dem Wasser und musste zum Wechseln in das Zelt laufen. Die vielen Reihen, Nummern und Namen haben mich kurz etwas verunsichert, ohne Worte schob mich eine Teilnehmerin die hinter mir war, durch das Labyrinth in die richtige Richtung. Die Radsachen aus dem roten Beutel holen, den Neopren ausziehen, den Helm aufgesetzt, die Radschuhe angezogen und das Startband umgemacht. Neopren und Schwimmbrille wieder in den roten Beutel und an meinen mit Startnummer und Namen versehenen Haken. Raus aus dem Zelt und noch ca. 50 m zu meinem Rennrad laufen. Eine große Runde von 92.5 km musste gefahren werden. Landschaftlich total schön, bestes Wetter - 19 Grad und Sonne und kaum Wind.
Auf der einen Seite fast immer Wasser ( Jsselmeer, Goomer, Markermeer) und auf der anderen Seite Wiesen, Felder, Windräder. Super asphaltierte Radwege und Straßen. Nach 92 km ging es wieder in die Wechselzone und anschließend wieder ins Zelt. Die Radsachen wieder in den roten Beutel und die Laufsachen aus dem blauen Beutel holen, anziehen, raus aus dem Zelt und auf die Laufstrecke.
3 Runden von 7 km mit vielen Zuschauern, Musik und Sprechern die über ihr Mikro jeden Teilnehmer so nett aufgemuntert und motiviert haben. Stände mit Iso, Cola, Wasser, Melone, Banane, Power Gels zur Stärkung und Schwämme für die Abkühlung. Die letzte Runde war schlimm, ich hatte große Mühe, meine Füße weiterhin laufend voreinander zusetzen, denn die Muskeln in meinen Beinen rebellierten ganz fürchterlich. Nicht aufgeben, ich wollte ins Ziel, das waren die einzigen Gedanken die noch in meinem Kopf rumschwirrten. Nach 07:18:55 Stunden bin ich ins Ziel gelaufen. 252 Ges. Pl. der Frauen und 45 Platz in meiner AK. Mein Ziel für das Jahr 2019, ich habe es geschafft.
Bericht: Nicole von Döllen