Es ist gar nicht so einfach, in Deutschland eine Langdistanz ohne das Label „Ironman“ oder „Challenge“ zu finden. Aber in der Lausitz bei Hoyerswerda wurde der junge Harpstedter Triathlet Arwed Paul Meinert fündig.
Dort wurde am vergangenen Wochenende bereits zum 31. Mal der KnappenMan Triathlon durchgeführt. Ausgeschrieben waren neben der Langdistanz auch die Mitteldistanz, sowie am zweiten Veranstaltungstag die Olympische Distanz und Sprint- bzw. Volksdistanz.
Für Meinert war es der erste Start auf dieser Distanz (3,8/180/42). Er wurde von zwei weiteren Aktiven aus Harpstedt begleitet, sein Vater Detlef und Jens-Oliver Liebert hatten sich für die Mitteldistanz entschieden.
Die Lausitz bietet mit ihren vielen Seen ideale Voraussetzungen für einen gelungenen Triathlon. Ideale Gewässer für den Schwimmwettkampf und weitgehend flache Wegführungen rund um den Scheibesee (Rad) und den Dreiweibernsee (Laufen).
Das Wetter spielte an diesem Wochenende ebenfalls mit, zur Startzeit um 7 Uhr waren es ca. 15°C, der See hatte eine angenehme Wassertemperatur von 21,9°C (Neo war erlaubt). Am Strand war eine Startbox markiert, in der die 96 Starter der Langdistanz nach einer kurzen Wettkampfbesprechung Aufstellung nahmen. Pünktlich um 7 Uhr fiel der Startschuß und das Starterfeld verwandelte den ruhig daliegenden See in einen regelrechten Whirlpool. 2 Schwimmrunden von je 1,9 km waren zu absolvieren und Arwed kam nach ca. 35 Minuten das erste Mal wieder an Land, um sich sofort wieder ins Wasser zu stürzen. Für die 2. Runde brauchte er nochmal so lange und ging mit einer Schwimmzeit von 1:12:34 als 27. auf die Radstrecke.
Inzwischen bereiteten sich Detlef und Jens-Oliver auf ihren Start um 11 Uhr vor. Die Temperaturen lagen jetzt deutlich über 20°C, das Wasser hatte sich auf 22,4°C erwärmt, und der berüchtigte „Lausitzer Wind“ kam auf. Für die 280 Starter hieß es also gegen die Wellen anzukämpfen. Aber nach 44 bzw. 48 Minuten hatten beide das Schwimmen geschafft und gingen auf die Radstrecke, hier hatte Arwed schon fast 5 Runden hinter sich und merkte jetzt auch den aufgekommenen Wind.
Trotzdem lief das Radfahren für ihn sehr gut, er rollte das Feld von hinten auf, nach 6 Radrunden und einer Gesamtzeit von 5:48:55 war er nach der viertbesten Radzeit (4:33:33) wieder in der Wechselzone.
Die Laufstrecke führte in 4 Runden um den Dreiweibernsee. Bis auf den kurzen Strandbereich, wo sich auch das Ziel befand, war die Strecke ausnahmslos asphaltiert. Alle 2,5 km gab es Verpflegungspunkte, wo die Läufer durch die sehr engagierten Helfer, die sich teilweise kostümiert hatten und Karibikfeeling aufkommen ließen, motiviert wurden.
In den ersten drei Runden sah es dann sehr gut aus für Arwed, ein Finisherzeit von unter 10 Stunden schien greifbar, wenn dann nicht die Krämpfe gekommen wären. Bei km 35 ging plötzlich gar nichts mehr. Auch die ausgiebige Pause bei der Verpflegung half nichts, die letzten Kilometer konnte er nur noch gehen und erreichte nach (für ihn enttäuschenden) 10:22:06 das Ziel. Dort warteten bereits Jens-Oliver (Gesamtzeit 4:59:45) und Detlef (Gesamtzeit 5:39:28) auf ihn.
Es ist verständlich, dass Arwed im ersten Moment sehr enttäuscht war, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, er wurde damit 13. des Gesamtfeldes und 2. seiner Altersklasse.
Nachdem die drei sich in der Zielverpflegung gestärkt und (kalt) geduscht hatten, gab es im Biergarten ein Abschlussgetränk und man war sich einig, dass der KnappenMan 2019 eine sehr gelungenen Veranstaltung war. Die Organisation war sehr gut, die Strecken waren perfekt beschildert und durch zahlreiche Helfer gesichert, die Verpflegung war hervorragend, im Notfall hätte ein Pannenservice eines ansässigen Fahrradladens zur Verfügung gestanden, gut gelaunte Helfer beim Check-in, an der Strecke, den Verpflegungspunkten und im Ziel sorgten für einen sehr entspannten Ablauf. Die Teilnahme beim KnappenMan hat sich gelohnt und eine Wiederholung ist nicht auszuschließen.
Ergebnisse:
KnappenMan XXL:
Arwed Paul Meinert: Finisherzeit 10:22:06 / 13. Gesamt / 2. AK1
KnappenMan XL:
Jens Oliver Liebert: Finisherzeit 4:59:45 / 83. Gesamt / 13. AK4
Detlef Meinert: Finisherzeit: 5:39:28 / 175. Gesamt / 28. Senioren3
Bericht: S. Meinert