Alle guten Dinge sind drei, nachdem der junge Harpstedter Triathlet in diesem Jahr sein Debüt auf der Mitteldistanz in Uelzen feiern konnte und sich nach dem Start in Riesenbeck TeutoMan nennen darf, gab es am 2. September für ihn in Quedlinburg im Harz mit der Hölle von Q den Saisonhöhepunkt.
Die Weltkulturerbestadt Quedlinburg sowie die umliegenden Gemeinden Ditfurt und Thale hatten die 2. Hölle von Q als Mitteldistanz ausgeschrieben. 2 km Schwimmen / 83 km Rad / 21 km Laufen und 1600 Höhenmeter, 3 Städte und zwei Wechselzonen. In einer Region, die mit Hexen, Teufeln und der Hölle (Kopfsteinpflasterstraße in Quedlinburg) aufwarten kann, lässt der entsprechende Triathlon schon eine gewisse „Hölle“ erwarten. Darauf war Arwed Meinert, der schon einige Male in der Region trainiert hatte, durchaus vorbereitet.
Die Veranstaltung stellte nicht nur an die Athleten höchste Ansprüche, sondern auch an die Logistik. Bedingt durch den extrem frühen Start um 6:45 mussten die Räder zusammen mit 2 Kisten für die jeweiligen Wechselzonen am Vorabend in der Wechselzone am See eingecheckt werden. Am Abend fand auch die Wettkampfbesprechung statt und für die Teilnehmer, die im Athletencamp übernachteten, gab es Livemusik am Lagerfeuer.
Es war noch nicht ganz hell, als morgens um 6 Uhr reges Treiben in der Wechselzone herrschte und letzte Vorbereitungen am Rad getroffen werden konnten. Der Zeitplan war knapp bemessen, um 6:20 mussten die Zeitnahmetransponder aktiviert werden und alle Teilnehmer sammelten sich am Strand zum Einschwimmen.
Den Zuschauern bot sich ein eindrucksvolles Bild, der Teufel persönlich moderierte die Veranstaltung und pünktlich um 6:45 ging es für die rund 200 Starter (etwa 110 davon Einzelstarter) auf die Strecke durch die Hölle von Q. Keine halbe Stunde später erreichten die ersten Schwimmer den Ausstieg, auch Meinert kam nach knapp 35 Minuten in die Wechselzone, schnappte seine 1. Kiste und saß nach 37 Minuten auf dem Rad.
Die ersten 34 km der Radstrecke führten über öffentliche Straßen im großen Bogen über Timmenrode zum ersten Anstieg auf die Rosstrappe, ab hier war die Straße für den Autoverkehr bis runter nach Thale gesperrt und frei für die erste rasante Abfahrt, die mit Vorsicht zu genießen war, denn der Abschnitt Rosstrappe / Thale ist wegen des höllisch schlechten Straßenbelags extrem gefährlich. Dann ging es durch Thale und hinauf zum Hexentanzplatz bis hoch nach Friedrichsbrunn, dieser Abschnitt war ebenfalls gesperrt, was freie Fahrt für die Athleten bedeutete. Diese 9 km mussten 2 mal in jede Richtung gefahren werden, was „richtig geil“ war, so Meinert, der besonders die Anstiege liebt und ausnahmsweise auch die Abfahrten auf gesperrter Straße genießen konnte.
In Thale war die 2. Wechselzone eingerichtet, die Zuordnung der Kisten mit den Wechselsachen verlief problemlos. Für Meinert ging es nach schnellem Wechsel (1:01) auf die Halbmarathondistanz in Richtung Quedlinburg. In großen Teilen ein Geländelauf über Stock und Stein, aus Thale raus in Richtung Teufelsmauer, über die historische Mühle in Warnstedt zurück zur Teufelsmauer nach Neinstedt, schließlich an der Bode entlang in Richtung Quedlinburg und kurz vor dem Ziel ein paar Schikanen, die es in sich hatten. Den Schlossberg hoch, Kopfsteinpflaster und enge verwinkelte Straßen. Auf der ganzen Strecke gab es sogenannte Stimmungsnester, mit Livemusik, Verpflegung und zahlreichen Zuschauern, die die Aktiven anfeuerten. Das Wetter spielte recht lange mit, nachdem am späten Vormittag sogar mal die Sonne rauskam, fing es allerdings gegen 13:00 an zu regnen.
Meinert erreichte das Ziel als 10. Einzelstarter und wurde mit seiner Finisherzeit von 5:03:17 der 1. in der Altersklasse AK1, im Ziel freute er sich über die fantastische Verpflegung beim AthletenChill am REWEGrill.
Detlef Meinert, ebenfalls Aktiver bei den Harpstedter Triathleten, war an diesem Sonntag nur als Zuschauer dabei, und bereits beim Schwimmstart ärgerte er sich, dass er sich diese Hölle nicht zugetraut hatte. Für ihn steht fest, bei der 3. Hölle von Q 2019 wird auch er dabei sein.
Ergebnisse:
Arwed Meinert – (2,0/83/21/ 1600 Höhenmeter) – 05:03:17 – 10. Gesamt / 1. AK1
Bericht: S. Meinert